Artikel 2024
Was ist in Křimov passiert
65 Jahre Lokomotiven T211.0608 und T211.1722
Diesen Sommer gedenken wir das Jubiläum von zwei unseren Lokomotiven der ursprünglichen Baureihe T211.0. Auf einer Geburtstagstorte hätten sie schon fünfundsechzig Kerzen!
T211.1722
Eine der Jubilarinnen ist die Lok T211.1722, die in ČKD Prag mit ursprünglichem Nummer T211.0625 hergestellt wurde. Genau vor 65 Jahren, am 15. August 1959, wurde sie auf die Werkbahn des Nationalunternehmens Westböhmische Glashütten (Západočeské sklárny) Dukla in Oloví geliefert. Diese kleine Stadt am Ufer der Flüsschen Svatava (Zwota) befindet sich etwa in der Mitte der Eisenbahn Sokolov – Kraslice.
Im Laufe der Zeit zog die Lok von Zwota zur Elbe um. Sie diente auf Werkbahn von der Firma Astrid (später AROMA) in Hrobce. Im Jahr 1989 bekam der "Puklík" einen neuen Motor, als sein ursprünglichen Zwolfzylinder TATRA 111A in Bahnbetriebswerk Zdice für einen ähnlichen, aber neueren Motor TATRA T930 ausgetauscht wurde. Am 26. Oktober 1989 bekam die Maschine neue Nummer T211.1722.
Nach Ausmusterung geriet die Lok in Sammlung der
Verein Krušnohorský expres aus Most. Als dieser Verein seine Tätigkeit
beendete, kam der "Puklík" nach Křimov.
T211.0608
Ein Bisschen älter ist die Lok T211.0608, die in ČKD Prag im gleichen Jahr, wahrscheinlich nur eine Weile früher gefertigt wurde. Diese Lokomotive kam aus der Fabrik nach Prunéřov auf die Werkbahn von Armabeton. Das war ein Staatsunternehmen für Industriebauen spezialisiert. Später zog "Puklík" zum Metallschrott "Ekometal" um. Diese Umsiedlung war gar nicht lang, weil beide Firmen nebeneinander lagen.
Unterdessen wurde Neumotorisierung durchgeführt, ähnlich wie bei der Lok T211.1722, und "Puklík" bekam neue Nummer T211.1680.
Als der "Puklík" in Ekometal nicht mehr gebraucht war,
im Jahr 2011 erwarben wir die Lok und während nächsten vier Jahren nahmen wir
sie wieder in betriebsfähigen Zustand.
Baureihe T211.0
Der Prototyp von einer kleinen Diesellok für Rangierdienst wurde in ČKD Prag schon 1955 fertiggestellt. Daran schloss die Serienproduktion von mehr als 800 Maschinen an, die in der Prager Lokomotivfabrik zwischen 1957 und 1962 hergestellt wurden. Insgesamt 627 Stücke wurde in damalige Tschechoslowakei geliefert, sowohl den Staatsbahnen als auch auf Werkbahnen von zahlreichen Industriebetrieben. Weitere 208 Loks kamen in die Sowjetischen Union, DDR, China, Rumänien, Albanien und Bulgarien.
Die Loks T211.0 wurden ursprünglich mit der Motor TATRA 111A ausgerüstet. Wegen Ersatzteilmangel wurde seit 1979 an vielen Maschinen Neumotorisierung durchgeführt – sie bekamen einen ein Bisschen leistungsfähiger Motor TATRA T 930-51 und wurden an Baureihe T211.1 (heute 701) umgezeichnet.
"Puklík" war vor allem für Rangierdienst in Depots,
kleineren Bahnhöfen und auf Werkbahnen der Industriebetriebe bestimmt. Dank seiner
einfachen Konstruktion und leichter Wartung bewährten sich die Loks. Obwohl in
Depots wurden sie schon durch moderne Fahrzeuge ersetzt, auf einigen Werkbahnen
können wir diese Maschinen auch im Jahr 2024 treffen. Fast sieben Dekaden nach
Herstellung des Prototyps.