M131 1513
Hurvínek (801 513-3)
Baureihe / Geschichte / Zustand / Vorkommen / Kennzeichnung / Spitznamen / Technische Daten / Fotogalerie
Über der Baureihe M131.1
Nach dem 2. Weltkrieg brauchten die ČSD den Verkehr auf Lokalbahnen schnell erneuern. Der Fahrzeugpark, den sie zur Verfügung hatten, war sehr vielfältig und es war fast unmöglich, ihn langfristig zu pflegen. Daher vergab das Verkehrsministerium im Jahr 1946 an Tatra Kopřivnice Entwicklung eines neuen zweiachsigen Triebwagens. Der Prototyp M131.101 wurde 1948 gefertigt und noch im selben Jahr wurde die serienmäßige Herstellung aufgenommen. Während acht Jahre wurden insgesamt 549 Triebwagen gebaut, die dann die zahlreichste Baureihe der ČSD waren.
Die Triebwagen sind mit mechanischer Kraftübertragung ausgerüstet. Unter dem Fußboden gibt es einen luftgekühlten Diesel-Zwölfzylinder TATRA T 301. Die Mylius-Getriebe hat vier Gänge. Die Holzbänke im Fahrgastraum bieten 48 Sitzplätze. An beiden Enden des Triebwagens befindet sich ein Führerstand, der auch als Einstiegsraum dient. Der vordere Führerstand ist mit einer Toilette ausgerüstet.
Die "Hurvínek" waren in der ganzen Tschechoslowakischen Republik im Einsatz, sie waren praktisch in allen Bahnbetriebswerken deponiert. Dank ihrer Einfachheit und Zuverlässigkeit waren sie beliebt. In Betrieb hielten sie bis 1984 aus, also 36 Jahre seit Herstellung des Prototyps. Zwei Triebwagen dienten als Reserve noch am Anfang 90er Jahre. Mehrere Triebwagen wurden nach ihrer Ausmusterung verschiedenen Industriebetrieben verkauft und noch einige Jahre dienten sie zum Rangieren auf Werkbahnen. Heutzutage sind viele "Hurvínek" als historische Fahrzeuge erhalten.
Geschichte des Triebwagens M131.1513
Im Jahr 1955 wurde in Waggonbau Studénka der Triebwagen M131.1513 hergestellt. Sein ganzes Betriebsleben diente er in Bahnbetriebswerk Chomutov. Er war auch ein der Fahrzeuge, die auf der Bahnstrecke Chomutov - Vejprty regelmäßig verkehrten.
In Bahnbetriebswerk Chomutov diente er bis 1979, die ČSD musterten ihn am 26. Juni 1980 administrativ aus. Damaliger Staatsbetrieb ZZN Černovice u Chomutova kaufte ihn dann ab. Der Triebwagen diente einige Jahre für Rangieren auf dortiger Werkbahn, später wurde er nichtfahbare Werkstatt und Kaninchenstall.
Im Jahr 1989, als es schon möglich war, größere Besterbungen um Rettung historischer Schienenfahrzeuge zu realisieren, fingen wir an, über seine Rettung nachzudenken. Zwei Jahre später schafften wir wirklich, den Triebwagen zu erwerben. Anspruchsvolle Reparatur und Wiederinbetriebnahme dauerte vier Jahre und am 6. Juni 1995 legte Hurvínek seine Zulassungsfahrt erfolgreich ab. Der rote Triebwagen wurde ofiziell das erste betriebsfähige Fahrzeug der Gesellschaft LOKO-MOTIV.
Am Anfang neues Jahrtausends kulminierte ein Streit zwischen der Gesellschaft LOKO-MOTIV und der Tschechischen Bahnen um Besitz des Triebwagens. Die ČD trugen von uns reparierten Triebwagen in materielle Anlagevermögen durch Fund ein, obwohl ein Dokument über Verkauf des Triebwagens von der ČD anderem Besitzer existierte. Wegen dieser Tatsache durfte der Triebwagen lange nicht fahren, erst 2011 wurde die Situation endlich gelöst und seit 2012 Hurvínek wieder durchkreuzt tschechische Gleise.
Gegenwärtiger Zustand
Der Triebwagen M131.1513 ist derzeit wieder völlig betriebsfähig. Am Anfang 2022 wurde eine Generalreparatur seines Motors ausgeführt.
Vorkommen
Unser Triebwagen fuhr unter Gesellschaft LOKO-MOTIV mindestens Zehntausende Kilometer durch die ganze Tschechische Republik. Er besuchte auch Österreich und auf einem Rollfahrzeug fuhr er auf der Preßnitztalbahn zwischen Steinbach und Jöhstadt, die sich nur ein paar Kilometer weg von tschechisch-deutschen Grenzen befindet.
Die Karte zeigt, wo unser Hurvínek schon war:
Technische Daten
Baujahr
1955
Hersteller
Vagonka Studénka
Länge über Puffer
12 100 mm
Höhe
3 480 mm
Leermasse
16,6 t
Dienstmasse
20,9 t
Höchstgeschwindigkeit
60 km/h
Motor
Zwölfzylinder TATRA T 301
Hubraum des Motors
14,825 l
Kraftübertragung
Mechanisch
Leistung des Motors
114 kW
Höchste Zugkraft
28 kN
Getriebe
Viergang Mylius
Inhalt des Kraftstoffbehälters
220 l
Achsformel
A 1
Kleinster befahrbarer Bogenradius
150 m
Anzahl der Sitzplätze
48