M240 0033

Singrovka (820 033-6)

Über der Baureihe M240.0

In der zweiten Hälfte der 50er Jahre verkehrten auf Lokalbahnen in der ganzen Tschechoslowakei vor allem die "Hurvínek" M131.1. Das Verkehrsministerium fing an, ihre Ergänzung und Teilersatz zu suchen, deshalb vergab es Entwicklung eines neues vierachsigen Triebwagens. Am Ende 1959 fertigte die Waggonbau Tatra Studénka zwei Prototypen der Baureihe M230.5 mit hydrodynamischer Kraftübertragung. In den Jahren 1963 - 1964 folgte serienmäßige Herstellung von 120 Triebwagen, die gegenüber den Prototypen einige Abänderungen erfuhren. Höchstgeschwindigkeit war neu 70 km/h statt 60 km/h, deshalb bekamen sie die Kennzeichnung M240.0.

Den Antrieb besorgt ein luftgekühlter Diesel-Zwölfzylinder TATRA 930-4. Die Kraftübertragung ist hydrodynamisch, der Triebwagen ist mit einer hydrodynamischen Dreigang-Getriebe ČKD H 250 M ausgerüstet. Die Schaltung ist automatisch, aber es ist auch möglich, manuell zu schalten. Das Triebdrehgestell befindet sich unter dem Dienstabteil, das zweite ist Laufdrehgestell.

Die neue Triebwagen ersetzten teilweise die Dampfloks auf Lokalbahnen. Ursprünglich wurden sie für eine Ersatz der Triebwagen "Hurvínek" gehalten, aber es zeigte sich, dass sie viel weniger zuverlässig als die ältere Baureihe M131.1 sind. Ihre Fahreigenschaften waren auch nicht viel besser. Schon seit Mitte 80er Jahren wurden einige Triebwagen M240.0 abgestellt, die letzte Stücke verkehrten bis Dezember 2002 in Bahnbetriebswerk Louny. Einige dienten dann als Reservefahrzeuge und sprangen zum Beispiel für die Baureihe 810 ein.

Geschichte des Triebwagens M240.0033

Der Triebwagen M240.0033 wurde 1963 hergestellt und am 30. 12. 1963 legte er die Zulassungsfahrt zwischen Ústí nad Labem und Děčín ab. Sein Zuhause war für 20 Jahre Bahnbetriebswerk Děčín.

Im Jahr 1983 zog sich der Triebwagen zum ersten Mal um, wenn er sich aus Děčín nach Kralupy nad Vltavou verschob. In Bahnbetriebswerk Kralupy hielt er aber nicht lange aus, schon das nächste Jahr wurde er dem Staatsbetrieb ZZN Černovice u Chomutova verkauft. Das passierte am 1. 8. 1984. Der Triebwagen verkehrte auf der Werkbahn des Silos in Černovice bis 90er Jahre, wann ihn die Gesellschaft LOKO-MOTIV abkaufte.

Die Karosserie des Triebwagens war in sehr schlechtem Zustand, deshalb kauften wir 1997 noch den Triebwagen M240.0063 ab, ebenfalls aus Bahnbetriebswerk Kralupy nad Vltavou. Die zerstörte Karosserie unseres Wagens 0033 wurde durch eine bessere aus der 0063 aus Kralupy ersetzt.

Gegenwärtiger Zustand

Der Triebwagen macht derzeit eine Reparatur und Wiederinbetriebnahme durch. Im Dezember 2020 fuhren wir ihn aus České Budějovice zurück nach Křimov her. In Südböhmen wurde die Karosserie komplett repariert und der Triebwagen bekam einen neuen Lack. Viel Arbeit steht noch vor uns, bis der Triebwagen zum ersten Mal mit Fahrgästen losfahren kann. Die wichtigste Aufgabe ist die "Belebung" des Triebwagens. Wir müssen beide Führerstände erneuern und alle Bedienungselemente nicht nur in Führerständen, sondern auch im Motorraum anschließen. Dann folgen noch kleinere Reparaturen im Innenraum des Triebwagens.

Am Anfang montierten wir die Schiebefenster sowohl in Fahrgastraum, als auch in Dienstraum an. Dann isolierten wir die Führerstände - der Triebwagen bekam einen Hydroisolation-Anstrich und Isolationswatte, das alles bedeckten wir mit einem Sperrholz. Dank dem können wir jetzt die Steuerpulte installieren.

Viel Arbeit wurde auf dem Triebwagen durch unseren Kollegen Elektriker gemacht. In ihrer Freizeit helfen sie uns mit der Reparatur des Triebwagens. Sie stellten neue Verbindungskabeln her, die den Fahrzeugrahmen mit dem selbstständigen Rahmen des Traktionsaggregat verbinden. Dann putzten sie die elektrischen Schaltanlagen und reparierten den Schrank mit Leitungsschutzschaltern, der sich im Nebenschaltanlage befindet. Auf den Führerständen schlossen sie die Positionslichter an, dann renovierten sie die Steuerkontrollers.

Verlauf der Reparatur und Wiederinbetriebnahme zeigt folgende Fotogalerie:

Verlauf der Reparatur

Kennzeichnung

M240 0033

1963 - 1988

820 033-6

ab 1988


Fabriknummer

64 627

NVR Nummer

95 54 5 820 033-9

Spitznamen

  • Singrovka - Klang des Motors erinnert an eine Nähmaschine der Marke Singer
  • Ente - Der Triebwagen wiegte sich wie eine Ente während einer Fahrt über Weichen 

Technische Daten

Baujahr

1963

Hersteller

Vagonka TATRA Studénka


Länge über Puffer

18 500 mm

Höhe

3 780 mm

Dienstgewicht

31,6 t

Höchstgeschwindigkeit

70 km/h

Motor

Zwölfzylinder TATRA 930-4

Hubraum des Motors

17,64 l

Kraftübertragung

Hydrodynamisch

Leistung des Motors

206 kW

Höchste Zugkraft

40 kN

Inhalt des Kraftstoffbehälters

500 l

Achsformel

2'B'


Anzahl der Sitzplätze

56

Anzahl der Stehplätze

46

Fotogalerie